Der Berner Sennenhund ist groß, stark und darüber hinaus einnehmend freundlich. Das hübsche, dreifarbige Fell verleiht ihm ein charakteristisches Aussehen. Alles Wissenswerte über den gutmütigen Arbeitshund aus dem Alpenland, der wegen seines einnehmenden, ruhigen und immerzu fröhlichen Wesens zu einem der beliebtesten Familienhunde weltweit avancierte, erfährst du in diesem Beitrag.
Größe:
64 – 70 Rüden : 58 – 66 Hündinnen
Gewicht:
bis 55 kg für Rüden ; bis 45 kg für Hündinnen
Herkunft:
Schweiz
Farbe:
Dreifarbig: schwarz, weiß, braunrot.
Glänzend schwarzes Deckfell. Weißes Brustkreuz, Pfoten, Schwanzspitze und eine weiße Blesse, die sich von der Stirn aus über die Schnauze bis zu den Lefzenwinkeln. An den Backen, Läufen, und seitlich des weißen Brusthaares finden sich braunrote Abzeichen.
Charakter:
Gutmütig, geduldig, intelligent, menschenbezogen, selbstbewusst, freundlich
Geeignet als:
Familienhund, Hofhund, Wanderbegleiter, Rettungshund, Spürhund, Zughunde, Therapiehund
Lebensjahre:
7 bis 10 Jahre
Geschichte und Herkunft:
Ursprünglich ist der Berner Sennenhund ein Arbeitshund des Voralpenlandes. Man wünschte sich einen ruhigen, gutmütigen und kräftigen Hund. Er sollte Haus und Hof bewachen, konnte zum Viehtrieb genutzt werden, ohne zu wildern. Dazu ist er kräftig genug, um ein kleines Gespann zu ziehen und wurde dafür in der Vergangenheit auch gerne eingesetzt.
Man vermutet, dass die Abstammung auf die Molosser zurückgeht, die die Römer bei der Überquerung des Alpenlandes in die Region brachten. Im Zuge der Industrialisierung wurden die alten Bauernhunde immer weiter zurückgedrängt, mehr durch Zufall überlebte ein kleiner Rest der Hunderasse auf den Bauernhöfen im Dürrbachgebiet südlich von Bern. So fand er dann zunächst 1904 Eingang in die Kynologie als Dürrbächler und wurde bald zum Berner Sennenhund umbenannt.
Aussehen
Der Berner Sennenhund zeichnet sich durch eine kräftige, große Statur aus, ohne dabei behäbig zu wirken. Das lange, glatte bis leicht gewellte dreifarbige Fell verleiht ihm gleichzeitig ein elegantes und kuscheliges Aussehen. Die hoch angesetzten eher kleinen Hängeohren schlackern beim Laufen und verleihen dem sonst eher eleganten Hund ein liebenswürdiges Aussehen.
Gesundheit und Pflege
Um Verfilzungen zu vermeiden, solltest du den Hund mindestens zwei bis dreimal die Woche bürsten. Das hat den schönen Nebeneffekt, dass der Berner Sennenhund danach weniger Haare verliert. Im Fellwechsel steht das Bürsten am besten jeden Tag an.
Leider gibt es einige Gesundheitliche leiden, mit denen die gutmütigen Riesen des öfteren zu Kämpfen haben. Innerhalb relativ kurzer Zeit wurde aus dem Hofhund ein Modehund, auf diesen Zug sprangen leider auch unseriöse Züchter auf. Durch unkontrollierte Vermehrung und Inzest kam es zu Erbschäden und Wesensschwächen. Glücklicherweise war das nur eine kurze Episode in der Geschichte des Berner Sennenhunde, heute wird wieder das Hauptaugenmerk auf Langlebigkeit und Gesundheit gelegt. Die Zuchtrichtlinien sind sehr streng, trotzdem liegt die Lebenserwartung von Rassehunden nur bei 7 – 10 Jahren. Krebs, Hüftgelenkdysplasie, Ellbodendyplasie sind häufige leiden der Hunderasse und sind maßgeblich der Grund warum die freundlichen Riesen so eine geringe Lebenserwartung haben.
Charakter und Wesen
Der große Hund ist furchtlos, wachsam, aber ein freundlicher Wachhund. Im Grunde ist er Fremden aufgeschlossen und freundlich, er wird aber, sofern man es ihm nicht abtrainiert, durch lautes Bellen den Neuankömmling ankündigen. Kein Wunder, dass er weltweit immer noch ein beliebter Hofhund ist. Er besitzt keinen Jagdtrieb und ist seiner Familie gegenüber geduldig, loyal und akzeptiert auch andere Haustiere. In Verbindung mit seinem einnehmenden, gelassenen und fröhlichem Wesen macht ihn das zu einem idealen Familienhund. Als Zwingerhund ist der absolut ungeeignet und leidet in dieser Haltung maßlos.
Er genießt das Spiel mit tobenden, schreienden Kleinkindern, die Aufmerksamkeit wird ihm selten zu viel. Aggressives Verhalten gegenüber dem Menschen ist ihm fremd, lediglich zwischen Rüden kann es zu Auseinandersetzungen kommen, wenn sie ihr Revier bedroht sehen.
Erziehung
Mit der nötigen Konsequenz gestaltet sich die Erziehung von einem Berner Sennenhund recht einfach. Er verfügt über keinen Jagdtrieb, hat eine hohe Reizschwelle und ist von Natur aus dem Menschen und anderen Tieren freundlich und aufgeschlossen.
Allerdings kann der Berner Sennenhund eine gewisse Sturheit an den Tag legen. Um ihn dazu zu bringen, Kommandos auszuführen, die in seinen Augen eher wenig sinnvoll sind, gehört eine ordentliche Portion Geduld und Überzeugungskraft. Der große Hund verfügt über eine ausgesprochene Intelligenz und genügend Selbstbewusstsein, um seinen eigenen Kopf zu haben.
Wenn du es schaffst deinen Berner Sennenhund zu motivieren, durch Zuneigung oder zu Beginn durch Leckerlis, sollte er schnell auf dich hören. Vermeide unbedingt ihn hart zu strafen, denn dadurch kann er sein liebes und fröhliches Wesen verlieren.
Fazit
Der große, gutmütige Berner Sennenhund ist zu recht ein beliebter Familienhund. Leider ist die Rasse bekannt dafür, keine besonders lange Lebenserwartung zu haben, Krebs und Probleme mit dem Bewegungsapparat sind häufige Beschwerden im Alter. Zeit seines Lebens liebt er seine Familie und Kinder ganz besonders. Dank seines kuscheligen Aussehens und freundlichen Wesens wird er sofort ins Herz geschlossen. Mit der nötigen Konsequenz lässt sich der intelligente Hund recht gut erziehen und findet schnell seinen Platz im Familienleben.
Häufige Fragen
Ist ein Berner Sennenhund ein Hütehund?
Der Berner Sennenhund ist ein vielseitiger Arbeitshund, der auch zum Hüten eingesetzt werden kann.
Wie viele Welpen bekommt eine Berner Sennenhündin?
Der Rekord für die meisten Welpen liegt beim Berner Senennhund bei 13. Im Schnitt bringt eine Hündin zwischen fünf bis acht Welpen zur Welt.
Sind Berner Sennenhunde faul?
Nein, die Rasse ist nicht arbeitsscheu oder gar faul, aber zuweilen sind sie etwas schwer zu motivieren. Ältere Hunde leiden häufiger unter schmerzhaften Gelenkerkrankungen und wollen sich deswegen natürlich nicht so gerne und viel bewegen.
Was ist die richtige Ernährung für einen Berner Sennenhund?
Grundsätzlich sollte der Berner Sennenhund, wie alle anderen großen Hunderassen nicht zu proteinreich gefüttert werden. Da die Rasse zu Übergewicht neigt, solltest du darauf achten, dass er nicht zu viel frisst und ausreichend Bewegung hat.
Vertragen Berner Sennenhunde sich mit anderen Haustieren?
Berner Sennenhunde vertragen sich gut mit allen möglichen anderen Haustieren. Er hat keinen Jagdtrieb und akzeptiert die anderen tierischen Mitbewohner in der Regel problemlos.
Ist der Berner Sennehund allergikerfreundlich?
Besonders während des Fellwechsels haart die Rasse stark, er ist also nicht Allergiker geeignet.
Wie beruhigt sich der Berner Sennenhund?
Junge Berner Sennenhunde sind stets freundlich und zutraulich, können aber gelegentlich etwas impulsiv sein. Mit zunehmenden Alter lernen diese intelligenten Hunde Ruhe und Gelassenheit zu schätzen. Bis der gutmütige Vierbeiner in Jahre kommt und sich diese Altersruhe einstellt, hilft nur eins: mit viel Beschäftigung für Ausgleich sorgen.
Vertragen Berner Sennenhunde Hitze?
Mit hohen Temperaturen kommen die Berner Sennenhunde nicht gut zurecht. Sorge in der Mittagshitze für Ruhe und ein schattiges kühles Plätzchen.
Gibt es eine kleinere Version vom Berner Sennenhund?
Nicht direkt. Es gibt aber den Entlebucher Sennenhund, der mit etwas 40 cm deutlich kleiner ist und in Erscheinung und Charakter gewisse Ähnlichkeiten aufweist.
Kann man den Berner Sennenhund alleine lassen?
Berner Sennenhunde werden nicht gerne alleine gelassen. Am wohlsten fühlen Sie sich inmitten vom Trubel ihrer Familie. Zwar können die meisten Hunde über 3 – 4 Stunden alleine gelassen werden, ohne Probleme zu machen, das bedeutet aber nicht, dass sie damit einverstanden sind.
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